Sie sind selten, diese Tage, an denen man kaum Luft bekommt vor lauter Schwüle und der Film auf der Haut praktisch dauerhaft angeklebt scheint. Heute ist so einer. Ich sitze im Büro und kann das Fenster nicht öffnen, weil davor ein gelber Kran kracht macht und ständig Menschen und Material auf das Dach befördert. Am Fenster vorbei. Denken ist also nicht. In solchen Momenten sollte man hitzefrei machen, sich irgendwo ein Eis organisieren und den Rest des Tages im Schatten verbringen. Vielleicht mache ich das. Manche Ideen werden erst im Aufschreiben richtig gut.

Gestern war EM-Finale. Portugal hat gewonnen und es war tatsächlich irgendwie verdient. Ich habe immer gestrickt bei den Spielen, was mich ungemein produktiv hat werden lassen. Als eine Freundin gestern beim Spiel ausrief „CR7 hat’s erwischt!“ habe ich kurz überlegt, ob CR7 vielleicht eine Bezeichnung für einen mir nicht bekannten Rückenwirbel ist, bevor ich geschnallt habe, das nicht ein Teil von Christiano Ronaldo, sondern Herr Ronaldo selbst gemeint ist. Lange Leitung, durchgekochtes Hirn.

Heute ist selbst mir die Lust auf Wolle vergangen. Muss es wohl erst wieder kalt werden. Muss ich wohl noch eine passende Serie finden, die ähnlich grundstupide das Hirn nebenbei benebelt wie die EM es tat. Habe den Verdacht, das beides nicht allzulange dauern wird.

Darauf ein dreifaches Hu, auf das Island uns kurz mal seine Wetterkobolde ausleihe und für frische Brisen sorge.