Im Mai wird meine Tochter vier. Und sie quasselt praktisch ununterbrochen. Das ergibt dann diese wunderbaren und für nicht-Eltern manchmal nervigen Anekdoten. Die schönste auf unserem Papier bisher: Es geht um das diffizile Thema Sterben. Die Oma C. zum Opa H., die gibt es schon länger nicht mehr. Wo die hin ist, wenn sie gestorben ist, fragt das Kind. Und ich sage, alte Geschichten nachplappernd, im Himmel. Das Kind überlegt kurz und fragt dann, ob wir sie da nicht besuchen könnten. Mit dem Flugzeug. Schließlich wären wir auf dem Weg in den Urlaub auch in den Wolken gewesen. Kurz bleibt mir die Spucke weg und ich stelle fest, das der alte christliche Hokuspokus in unserer technisierten Welt nicht mehr so recht funktioniert.

Und etwas anderes fällt mir an der Sprache meiner Tochter auf.
„Mama, ich liebe Schokoladeneis! Und ich liebe die Kindergartentante 1 und die Kindergartentante 2!“

Ist das schön. Ich bilde mir ein wir sind früher über „mögen“ nicht hinaus gekommen. Und eigentlich schränkt das die Zugewandheit doch ordentlich ein, wenn man etwas höchsten „mögen“ darf. Oder hat sich da schon der amerikanische Sprachgebrauch durchgesetzt? I’m lovin‘ it? Na wir werden sehen. Zur Zeit jedenfalls, genieße ich das. Und bin gespannt, wann das hassen folgt. Vielleicht dann mit fünf, spätestens wohl mit Vierzehn.