Vor einigen Jahren gab es im TV so Hunde-Erziehungsserien. Hund Rambo war sehr aggressiv und eigentlich nur ängstlich, beim anderen war Herrchen oder Frauchen etwas unsicher und Burschi hat gemacht, was er wollte, oft war es eine Frage der Beziehung.

In einer Folge gab es ein Hundepaar, einen großen gemütlichen und einen kleinen agilen, die bei Abwesenheit der Menschen jedes Mal die Wohnung in ein Schlachtfeld verwandelten. Die Fernsehmenschen installierten Kameras und man konnte deutlich sehen, wie der kleinere den großen anstiftet. Am Ende räumten sie den Kühlschrank aus, warfen Blumenvasen vom Tisch und zerbissen Schuhe. Die Lösung war ein Halsband, das bei schlechtem Benehmen einen Sprühmechanismus aktivierte. Der Hund wurde nass. Das Gesicht, soweit man davon sprechen kann, des kleinen agilen Hundes als er vom Strahl getroffen wurde, war unbeschreiblich. Ein paar mal hat er noch die Grenzen getestet und sich dann entschlossen, diese nicht mehr zu überschreiten. Zu unangenehm die Erfahrung ungewollt geduscht zu werden.

Möglicherweise lässt sich das Prinzip auf Menschen übertragen. Möglicherweise könnte man auch den zarten Wasserstrahl gegen so einen Eiskübel aus der Sauna tauschen. Bei jeder abfälligen, gehässigen, egozentrischen, herabwürdigen Bemerkung einfach mal – zack – einen Kübel leeren. Zum Lernen. Weil es verletzt und Grenzen überschreitet. Weil es anders nicht einzudämmen ist.

Ein Gedankenspiel. Und ganz ehrlich würde mich interessieren, welche wahre Emotion darunter zum Vorschein kommt. Wie bei Rambo oder Burschi eben. So groß scheint mir der Unterschied zwischen Hunden und Menschen in diesem Punkt nicht zu sein.